Was ist eine Psychose?

Eine Psychose klingt vielleicht erstmal beängstigend, ist aber letztlich ein Zustand bei dem Menschen Schwierigkeiten haben, die Realität klar wahrzunehmen. Sie können Dinge sehen oder hören, die andere nicht wahrnehmen (Halluzinationen), oder fest an etwas glauben was nicht der Realität entspricht (Wahnvorstellungen). Auch das Denken und die Fähigkeit, mit anderen zu kommunizieren, können durcheinandergeraten. Die Diagnose Psychose ist ein Überbegriff für viele verschiedene Krankheiten. Die bekannteste Form ist wahrscheinlich die der Schizophrenie.

Die Ursachen für eine Psychose können ganz unterschiedlich sein. Manche Menschen haben eine genetische Veranlagung, bei anderen spielen Stress, Traumata oder der Konsum von Drogen wie zum Beispiel Cannabis eine Rolle. Meist kommen viele biologische, psychologische und soziale Faktoren zusammen, die zur Entstehung einer Psychose führen können. Weltweit sind etwa 1-2% der Menschen betroffen.

Wenn jemand eine Psychose hat, sollte sich die betroffene Person unbedingt ärztliche Hilfe suchen. Ein Psychiater kann durch Gespräche und bestimmte Untersuchungen eine Diagnose stellen und andere Ursachen wie Hirnverletzungen oder Infektionen ausschließen. Denn die gute Nachricht ist, dass Medikamente in den meisten Fällen helfen die Symptome zu behandeln. Eine zusätzliche Gesprächstherapie unterstützt die Betroffenen dabei, mit ihren Gedanken und Gefühlen besser umzugehen. Außerdem gibt es immer wieder neue Ansätze aus klinischen Studien, die spannende Fortschritte in der Behandlung versprechen. Ursächlich behandeln und somit heilen, lassen sich Psychosen bis heute allerdings nicht.

Wichtig ist, sich frühzeitig Hilfe zu holen. Studien zeigen, dass die Therapie schlechter wirkt, je länger die Psychose unbehandelt bleibt. Mit der richtigen Unterstützung ist aber ein gutes Leben möglich. Das bedeutet, falls Sie oder jemand aus Ihrem Umfeld betroffen ist, zögern Sie nicht, sich Unterstützung zu suchen.

Maxime HANSEN

Psychologue