
Bereits seit mehreren Jahren steigt die Zahl der Bewohner mit Schluckstörungen (Dysphagie) in den Altenheimen stetig an (Griffin, et al., 2024); rund die Hälfte der dort lebenden Personen zeigt entsprechende Anzeichen (Böhme, 2003). Die Ursachen hierfür sind vielseitig. Grundsätzlich lässt sich zunächst zwischen peripher-organischer und neurogener Dysphagie unterscheiden (Richter & Frank, 2017 ) Während peripher-organische Schluckstörungen etwa als Folge von Tumoren, Operationen oder Radiotherapie auftreten, sind es im Pflegeheim deutlich häufiger neurogene Formen, die zu beobachten sind.
Neurogene Schluckstörungen sind auf Schäden des zentralen Nervensystems zurückzuführen. Dazu zählen unter anderem neurodegenerative Erkrankungen wie Parkinson, Amyotrophe Lateralsklerose (ALS) und Demenz aber auch Schlaganfälle oder Schädelhirntraumata (Richter & Frank, 2017 ).
In den meisten dieser Fälle ist eine Prävention nicht möglich. Durch die Störung des Muskeltonus, der Feinmotorik oder der Koordination von Bewegungen ist ein reibungsloser Schluckakt nicht mehr möglich (Richter & Frank, 2017 ). Die Stille Aspiration und die daraus häufig resultierende Aspirationspneumonie ist hierbei immer das größte Risiko (Richter & Frank, 2017 ).
Dennoch gibt es im therapeutischen und pflegerischen Setting Maßnahmen die beachtet werden können, um das Risiko einer Aspiration zu minimieren. Im Folgenden werden zwei Maßnahmen von vielen erläutert.
In einer Studie 2022 wurde der Zusammenhang der Zahnstellung und der Schluckqualität –beurteilt (Drancourt, El Osta, Decerle, & Hennequin, 2022). Hier zeigte sich, dass fehlende Zähne und/oder schlecht angepasste Zahnprothesen sowie eine mangelhafte Zahnokklusion das Risiko einer Aspiration erhöhen (Drancourt, El Osta, Decerle, & Hennequin, 2022) (Takeuchi, et al., 2019).
Andererseits spielt die Körperhaltung während der Nahrungsaufnahme eine große Rolle. 2017 wurde eine Studie veröffentlicht die zeigte, dass eine aufrechte Sitzhaltung das Schlucken signifikant erleichtern kann (Alghadir, Zafar, Al-Eisa, & Iqbal, 2017). Zudem ist die leicht vorgeneigte Kopfhaltung zu empfehlen, da hier der Atemwegseingang verkleinert wird und so das Aspirationsrisiko sinkt (Alghadir, Zafar, Al-Eisa, & Iqbal, 2017).
Zusammenfassend kann also festgehalten werden, dass unter anderem eine aufrechte Haltung sowie ein guter Zahnstatus das Risiko für Aspirationen verringern kann. Eine gute Mundhygiene und das Tragen von Zahnprothesen beim Essen sowie Haltungsänderungen können präventiv genutzt werden, um das Risiko für Aspirationen zu verringern. Es sollte jedoch beachtet werden, dass die Dysphagie ein vielseitiges Störungsbild ist, welches nicht unterschätzt werden darf.
Claire ZWICK
Orthophoniste
Literaturverzeichnis
| Cookie | Duration | Description |
|---|---|---|
| cookielawinfo-checkbox-analytics | 11 months | This cookie is set by GDPR Cookie Consent plugin. The cookie is used to store the user consent for the cookies in the category "Analytics". |
| cookielawinfo-checkbox-functional | 11 months | The cookie is set by GDPR cookie consent to record the user consent for the cookies in the category "Functional". |
| cookielawinfo-checkbox-necessary | 11 months | This cookie is set by GDPR Cookie Consent plugin. The cookies is used to store the user consent for the cookies in the category "Necessary". |
| cookielawinfo-checkbox-others | 11 months | This cookie is set by GDPR Cookie Consent plugin. The cookie is used to store the user consent for the cookies in the category "Other. |
| cookielawinfo-checkbox-performance | 11 months | This cookie is set by GDPR Cookie Consent plugin. The cookie is used to store the user consent for the cookies in the category "Performance". |
| viewed_cookie_policy | 11 months | The cookie is set by the GDPR Cookie Consent plugin and is used to store whether or not user has consented to the use of cookies. It does not store any personal data. |