Bereits seit den 50er und 60er Jahren ist durch die Arbeiten um Schaie, amerikanischer Psychologe und Persönlichkeitsforscher, bekannt, dass ältere Personen eine höhere Rigidität in ihrem Verhalten und ihren Einstellungen zeigen als jüngere Menschen.
Rigidität kann man zum einen umschreiben als starres und unflexibles Verhalten in bestimmten Problemlösesituationen. Zum anderen kann Rigidität auch als Persönlichkeitseigenschaft betrachtet werden, durch die Gewohnheiten, Einstellungen und Sichtweisen eines Menschen als weniger flexibel und daher als „rigider“ erscheinen.
Ergebnisse einer im Jahre 2010 erschienenen Doktorarbeit im Fach Psychologie an der Universität Luxemburg (Steinmetz, 2010) geben erste Hinweise darauf, dass die mit zunehmendem Alter steigende Rigidität mit kognitiven Einschränkungen der alten Person in Verbindung gebracht werden können. Diskutiert wird, dass die alternde Person sich ihrer kognitiven Defizite im Alltag bewusst wird (z.B. „…jetzt habe ich schon wieder vergessen an wen ich mich wenden muss“, oder „…das ging zu schnell, könnten Sie bitte wiederholen?“) und folglich, um ihr Selbstbild zu wahren, kompensatorische Mechanismen anwendet (Baltes, 1997). So zeigt die Person zum Beispiel eher eine Präferenz für gewohnte und familiäre (Routine-)Situationen und devalorisiert eher Meinungen die von ihrer eigenen Sichtweise abweichen (z.B. Glenn, 1980). Diese Entwicklung führt schlussendlich zu rigideren, einfacher strukturierten Einstellungen und Verhaltensweisen. Folglich wird der alte Mensch als rigider und weniger flexibel in seinen Sichtweisen, seinen Einstellungen, in seinen Gewohnheiten und Denkweisen wahrgenommen*.
*Wie in der Wissenschaft üblich, muss es durch Folgestudien zu einer Bestätigung der gefundenen Ergebnisse kommen.
Jean-Paul Steinmetz, PhD
Literatur: Steinmetz, J.-P. (2010). Personality and cognition: Psychological rigidity and inhibition of dominant response tendencies. Unveröffentlichte Doktorarbeit, Universität Luxemburg, Luxemburg. Baltes, P. B. (1997). On the incomplete architecture of human ontogeny: Selection, optimization, and compensation as foundation of developmental theory. American Psychologist, 52, 366-380. Glenn, N. D. (1980). Values, attitudes, and beliefs. In O. G. Brim & J. Kagan (Eds.), Constancy and change in human development (pp. 596-640). Cambridge, MA: Harvard University Press.Cookie | Duration | Description |
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