HEIDELBERGER INSTRUMENT ZUR ERFASSUNG DER LEBENSQUALITÄT DEMENZKRANKER MENSCHEN (H.I.L.DE.)

Mehr Lebensqualität für Demenzkranke ist ein wichtiges Ziel der Politik für Senioren. Von der Aufnahme bis zum Abschied,

stehen der Mensch und seine Bedürfnisse im Mittelpunkt der Arbeit bei ZithaSenior. Einer unserer Leitgedanken beinhaltet die Betreuung, die Unterstützung und die Förderung der Menschen mit Demenz.

2012 wurde H.I.L.DE. als Pilotprojekt auf einer Abteilung der Seniorie Saint Jean de la Croix Luxembourg erstmals in Luxemburg getestet.

Was ist H.I.L.DE. konkret?

Das Instrument H.I.L.DE. hilft Erleben und Stimmung Demenzkranker so differenziert zu verstehen und zu lernen, dass die subjektive Lebensqualität sichtbar gemacht – und eingesetzt werden kann. Es hilft dem Personal dabei, eine individuell abgestimmte Versorgung und Förderung von allen Bewohnern mit Demenz zu ermöglichen.

Viele Menschen verstummen im Verlauf der Erkrankung und können ihre Bedürfnisse und Empfindungen oft nicht mehr eindeutig zum Ausdruck bringen. Das Pflegepersonal ist auf eigene intuitive Deutungen angewiesen und im Alltag oft überfordert. H.I.L.DE. gibt dem Personal die Möglichkeit, die emotionale Befindlichkeit bzw. die Lebensqualität demenzkranker Bewohner nicht nur zu beschreiben, sondern auch zu beurteilen. Die Beurteilung entsteht durch die Erfassung von Schmerzerleben, räumlicher Umwelt, Aktivitäten, sozialem Bezugssystem und emotionalem Erleben. Gemäß den Resultaten wird ein Kompetenzprofil erstellt und alle erfassten Daten werden zur Bewertung in einen Referenzbogen eingetragen. Anhand dieser Analyse wird ermittelt in welchen Bereichen die Pflege und Betreuung optimiert werden soll.

Resultat
Die Einführung von H.I.L.DE. erlebten sowohl das Personal als auch die Bewohner als sehr positiv. Aufregung, Einsamkeit, Trauer, Depressionen und weitere negative Gefühle wurden und werden weiterhin effektiv gesenkt. Die Lebensqualität wurde deutlich verbessert und wir gehen besser auf die indiviuellen Bedürfnisse ein. Das Zusammenleben zwischen den Bewohnern hat sich verändert; es werden zunehmend Freundschaften geschlossen, soziale Kontakte gefestigt und die Isolation vermindert. Durch das Projekt betrachten die Mitarbeiter die Bewohner viel intensiver und sind sensibler im Umgang mit deren Wünschen und Bedürfnissen.

Martine VALENTINY
Directrice Seniorie St Jean de la Croix Luxembourg