Es ist üblich, dass Eis als Behandlung bei verschiedenen Verletzungen eingesetzt wird. So wird beispielsweise im Sport Eis nach akuten Verletzungen angewendet. Diese Anwendung basiert auf der Annahme, dass die Eisapplikation zum einen einer Schwellung entgegenwirken und zum anderen die Schmerzen reduzieren kann. Jedoch liegt keinerlei Evidenz vor, ob jene Intervention tatsächlich die gewünschten Ergebnisse erzielen kann. Denkbar in diesem Zusammenhang ist auch, dass die Eisanwendung selbst eine Schwellung herbeiführen könnte. Somit stellt sich die Frage, ob es zur Linderung der Symptome von Verletzungen nicht sinnvoller sein könnte, eine andere Maßnahme als die Eisbehandlung anzuwenden.
Im Hinblick auf die Wundheilungsphasen unterscheidet man zwischen physiologischen und pathologischen Abläufen. Im Falle einer Verletzung werden verschiedene Prozesse innerhalb des Körpers in Gang gesetzt, welche versuchen eine effiziente Genesung einzuleiten. Hormone sowie das vegetative Nervensystem bewirken, dass Gefäße sich weiten oder schließen. Hierbei werden eigenständig Wege vom Körper eingeleitet, um das Wundgebiet mit wichtigen Substanzen zu versorgen sowie einem zu großen Blutverlust entgegenzuwirken. Bei diesem Vorgang entstehen die natürlichen Phänomene der Rötung, Schwellung und Wärme. Eine verstärkte Schwellung oder ein Erguss führen zu einem erhöhten Druck im Wundgebiet, was Schmerzen verstärken sowie Bewegungen einschränken kann. Demnach leidet ebenfalls die Durchblutung und somit die Wundheilung im jeweiligen Bereich der Verletzung.
Forscher haben nun rausgefunden, dass Kälteanwendungen vielerlei natürliche Wundheilungsprozesse stören, Lymphgefäße schädigen und den Blutfluss verlangsamen können. Somit ist in Frage gestellt, wie sinnvoll Eisanwendungen tatsächlich sind. Alternative Interventionen wie beispielsweise die manuelle Lymphdrainage können für einen vielversprechenderen Behandlungserfolg sorgen.
Jan LIPPERT
Kinésithérapeute
Quelle:
Bringeland, N., E. (2017). Väterchen Frost kann in Rente gehen. Physiopraxis. Das Fachmagazin für Physiotherapie. 16(2018), S. 36-38.
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