Die Psychologie ist die Wissenschaft des Verhaltens, des Erlebens, und des Denkens.
Durch die fundierte theoretische, methodische und wissenschaftliche Ausbildung des Psychologen einerseits, und der stetigen demographischen Veränderung mit dem damit einhergehenden gestiegenen Qualitätsanspruch an Betreuungsstrukturen andererseits, liegt es nahe das Tätigkeitsfeld des Psychologen in der stationären Langzeitbetreuung zu überdenken.
Idealerweise sollte das Tätigkeitsfeld des Psychologen innerhalb des Alten- und Pflegeheims (sprich, Seniorie) zwei grundlegende Aspekte beinhalten, Psychodiagnostik und Interventionsgerontologie.
Die Psychodiagnostik (auch psychologische Diagnostik genannt) wird allgemein als Methodenlehre verstanden, die im Altenpflege- & Altenbetreuungsbereich zum Ziel haben sollte, interindividuelle Unterschiede im Verhalten und Erleben des Bewohners zu operationalisieren.
Dementsprechend ist die Aufgabe der psychologischen Diagnostik einerseits, affektiv/kognitive Störungen sowie die daraus resultierenden Verhaltensauffälligkeiten und Leiden der Person, zu identifizieren (Ist-Zustand). Andererseits müssen konkrete und realisierbare Ziele festgelegt werden, die gemeinsam mit dem Bewohner und den Angehörigen erreicht werden sollen (Soll-Zustand). Auf Basis der erhobenen diagnostischen Informationen werden anschliessend individualisierte Interventionen diskutiert, geplant, und eingeführt, und der Nutzen dieser Evaluationen nach entsprechender Zeit evaluiert.
Darüber hinaus spielen auch präventive/rehabilitative Zielsetzungen eine grosse Rolle in der geronto(psycho)logischen Langzeitbetreuung. Insgesamt kann man heute davon ausgehen, dass die kognitive Leistungsfähigkeit auch im hohen Alter noch ein gewisses Maß an Plastizität aufzeigt. Eine Längsschnittstudie (Oswald et al., 2002) zur Interventionsgerontologie hat z.B. zeitstabile starke positive Effekte auf Konstrukten wie dem kognitiven Status, dem Gesundheitsstatus, der Selbständigkeit und dem psychopathologischen Status nachgewiesen. Genauer betrachtet hat sich rausgestellt, dass sich eine Verbesserung an einer begrenzten Anzahl an bestimmten kognitiven Fähigkeiten feststellen lässt, wobei andere Fähigkeiten resistent gegenüber Interventionen sind. Dieses Ergebnis der Studie von Oswald et al. als Beispiel genommen, scheint es offensichtlich, dass die zielgerichtete und planmässig durchgeführte Intervention eine theoretische und wissenschaftliche Fundierung erforderlich macht, wobei dem Psychologen eine entscheidende Rolle zukommen muss.
Jean-Paul Steinmetz, PhD Recherche&Développement
Literatur : Oswald, W. D., Hagen, B., Rupprecht, R., & Gunzelmann, T. (2002). Bedingungen der Erhaltung und Förderung von Selbstständigkeit im höheren Alter (SIMA): Zusammenfassende Darstellung der langfristigen Trainingseffekte. Zeitschrift für Gerontopsychologie & -psychiatrie, 15(1), 13-31.
Cookie | Duration | Description |
---|---|---|
cookielawinfo-checkbox-analytics | 11 months | This cookie is set by GDPR Cookie Consent plugin. The cookie is used to store the user consent for the cookies in the category "Analytics". |
cookielawinfo-checkbox-functional | 11 months | The cookie is set by GDPR cookie consent to record the user consent for the cookies in the category "Functional". |
cookielawinfo-checkbox-necessary | 11 months | This cookie is set by GDPR Cookie Consent plugin. The cookies is used to store the user consent for the cookies in the category "Necessary". |
cookielawinfo-checkbox-others | 11 months | This cookie is set by GDPR Cookie Consent plugin. The cookie is used to store the user consent for the cookies in the category "Other. |
cookielawinfo-checkbox-performance | 11 months | This cookie is set by GDPR Cookie Consent plugin. The cookie is used to store the user consent for the cookies in the category "Performance". |
viewed_cookie_policy | 11 months | The cookie is set by the GDPR Cookie Consent plugin and is used to store whether or not user has consented to the use of cookies. It does not store any personal data. |